Tag Fotos

  • Eingeschneite Mandelblüten

    Foto einer geöffneten Mandelblüte vor einer Schneelandschaft.

    Heute bei Dossenheim: Ob aus dieser Blüte mal eine Mandel wird, darf trefflich bezweifelt werden.

    Zu den großartigeren Projekten in und um Dossenheim gehören die Mandelbäume am Mantelbach, die unter der Ägide des Freundeskreises der Gemeindebücherei im Laufe der letzten zehn Jahre (oder so) gepflanzt wurden. Wer Ende Februar, Anfang März im Norden von Heidelberg unterwegs ist: Ich finde, die rosa Blütenpracht mit dem Duft von Omaseife ist jedenfalls einen kleinen Ausflug wert. Trotz Klimawandel dürften Mandelbäume, die zudem noch ganz ordentlich tragen, noch für eine Weile als spezielle Sehenswürdigkeit von Bergstraße und Südpfalz durchgehen.

    In diesem Jahr nun war es aber in der ersten Januarhälfte schon so warm, dass einige der mutigeren Bäumchen schon mal losgelegt haben. Und dann hat gestern Nacht ein Nordostwind für hiesige Verhältnisse beachtliche Mengen Schnee mitgebracht. Bei einem Spaziergang heute morgen taten mir die frühen Blüten (und noch mehr die Knospen) schon ein wenig leid.

    Während die Mandelblüten den Frost, glaube ich, nicht gut mitmachen werden, bin ich für den Winterjasmin ein Stück weiter oben in den Weinbergen eigentlich ganz guter Dinge, auch wenn er fast verschwunden ist im Schnee:

    Ein Schneehaufen mit Löchern, durch die gelbe Blüten sichtbar sind.
  • Gefrorener Nebel

    Foto: Ein Berg, unten wie von Schnee weiß überpudert, oben eher braun.

    Der Ölberg bei Dossenheim heute: Sieht zwar aus wie Inversionswetterlage, war aber überall kalt.

    Zu den großen Vorteilen des Lebens mit Bergblick[1] gehört, dass es immer wieder interessante Physik zu bestaunen gibt. Heute etwa zeigte sich der Ölberg – ein Teil des Aufstiegs zum Odenwald am östlichen Rand des Oberrheingrabens, das Foto entstand also von etwa 100 Metern über NN – wie im Foto oben. Berge, die oben braun und unten weiß sind, sind zunächst eher erstaunlich, denn „normal“ wirds nach oben hin kälter, und damit bleibt Schnee auf Bergen meistens viel länger liegen als im Tal, so wie etwa hier (Mai 2017):

    Foto: Viel Grün im Vordergrund, dahinter Schneeberge

    Eine wichtige Ausnahme von dieser Regel ergibt sich bei einer Inversionswetterlage, wenn sich warme Luft über kalte schiebt; der verlinkte Wikipedia-Artikel enthält in der Tat ein Bild ganz ähnlich wie das Eingangsfoto, also ein Berg mit weißem Fuß und braunem Kopf.

    Inversionswetterlagen sind von Dossenheim aus gut zu erkennen, wenn das Kraftwerk in Mannheim-Rheinau läuft, denn die Dampf-Fahne sieht dann etwas seltsam aus (Foto vom Dezember 2021):

    Foto: Himmel mit „Abgasfahne“, die auf halber Höhe abknickt und sich flach weiter ausbreitet.

    Wie das ohne Inversion aussieht, könnt ihr im kleinen GKM-Video im Kohlendioxid am Balkon-Post begutachten.

    Aber der Befund oben ist allenfalls indirekt auf eine Inversionswetterlage zurückzuführen. Es war gestern in der ganzen Luftsäule arschkalt – -8° Celsius ist für diese Gegend hier schon bitter – und dazu im Tal neblig. Bei diesen Tempraturen ist der Nebel ausgefroren, wie das heute morgen im Tal an vielen Stellen zu bewundern war, etwa an dieser Pflanze – also gut: an diesem Pflanzenrest:

    Foto: Myriaden von Eiskristallen an einem Pflanzentrieb in der Sonne

    Ich würde nennenswerte Summen verwetten, dass der Nebel gestern am Ölberg nur bis vielleicht 300 m über NN reichte und darüber strahlender Sonnenschein herrschte (diese obere Nebelgrenze mag an einer milden Inversion gelegen haben; ich bin nach den hiesigen Wetterverhältnissen der letzten Tage jedoch überzeugt, dass es auch bei Sonne nicht viel wärmer war dort oben).

    Es wäre bestimmt hinreißend gewesen, über die Nebel im Rheingraben zu blicken. Wenn mensch das nur immer so genau wüsste unten im Nebel… Andererseits: Es wäre mir wahrscheinlich so oder so zu kalt gewesen, und mein RSV (oder Influenza oder Parainfluenza oder Metapneumo oder hCoV oder was auch immer, also: meine blöde Erkältung gerade) hätte mich wohl eh drin gehalten.

    [1]Nein, ich will nichts darüber hören, dass Erhebungen von 350 Metern über die Umgebung – das ist die Größenordnung beim Ölberg – nicht als Berge, sondern allenfalls als Hügel zählen. Fahrt einfach mal mit dem Fahrrad rauf. Danach höre ich mir das Wort „Hügel“ auch aus eurem Mund an.

Seite 1 / 1

Letzte Ergänzungen