Tag Wer

  • Engelszüngeln?

    Über 20 Jahre nach dem ersten Blog – und ja, ich bin alt genug, um mich an die frühen Zeiten von slashdot zu erinnern – fange ich jetzt (vielleicht) ein Blog an. Warum?

    Nun, ich kann von mir behaupten, gebloggt zu haben, bevor es den Begriff gab. Ende 1996 habe ich angefangen, den UNiMUT aktuell zu schreiben, der ziemlich genau dem späteren Blog-Begriff entsprach: Artikel, die, na ja, online geboren wurden und in der Tat schon damals in ein Web-Form eingegeben wurden: Wow, ich habe ein CMS geschrieben! Das Ding hat im Laufe der Jahre viele tolle Features bekommen, von eingebauten Abkürzungserklärungen bis zu Backlinks, wie z.B. in meinem all-time-Lieblingsartikel Ideologieproduktion in der Prüfungsordnung oder in einem, wie ich ohne jede Bescheidenheit behaupte, hellsichtigen und vielzitierten Beitag zur Bologna-Katastrophe mit dem visionären Titel Attenti a la Rossa (2002) jeweils unten zu sehen ist.

    Kurz: Bis 2006 hatte ich so ein Spielfeld, in dem ich mich austoben konnte. Warum ich das dann gelassen habe, gehört in einen anderen Post. Aber ich mir aber seitdem öfter mal gewünscht, wieder einen Platz für Rants zu haben, zumal solche, die nicht recht auf datenschmutz passen.

    Beispiele dafür hoffe ich, in den nächsten Wochen dann und wann zu posten.

    Mal sehen.

    Derweil, Gedanke des Tages: In der taz von heute steht, dass Nico Semsrott aus der PARTEI ausgetreten ist (oder austreten will), weil Martin Sonneborn ein T-Shirt mit „Au Widelsehen, Amelika“ getragen hatte und auf die Kritik offenbar unpassend reagiert hat. Auch das war eine Erinnerung an meine Zeiten beim UNiMUT, denn 1994 habe ich für einen ziemlich ähnlichen Witz auch ordentlich Kritik eingefangen: Ein Artikel über die Verleihung eines „Landeslehrpreises“ bediente die gleichen Klischees. Wer den Artikel liest, mag verstehen, wie wir damals darauf gekommen sind. Und nun überlege ich, ob ich mit dem „der Kritiker, der meinte, UNiMUT könne ohne tendenziell diskriminierende Aufmacher auskommen, hat natürlich recht“ aus der nächsten Ausgabe zu recht davongekommen bin...

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