Ich bin bekennender Fan von David Rovics. Klar fühlen sich seine Palästinasoli-Songs in der postantideutschen Linken zumindest mal gewagt an, sein Lied vom besseren Anarchisten entschuldigt vielleicht etwas sehr viel, und mein antimilitaristisches Herz blutet an einigen Stellen vom Song for Hugh Thompson (der übrigens schon am Deutschlandfunk lief). Aber in allen Kämpfen, in denen es eine richtige Seite gibt, steht er konsequent auf dieser, und ich finde viele seiner Lieder ernsthaft mitreißend, angefangen wohl mit dem Bluegrass-Reißer When the Minimum Wage Workers Went on Strike, das eine (letztlich leider wenig erfolgreiche) Organisierung von MindestlöhnerInnen an der Harvard University begleitete, während ich so um 2000 rum in der Gegend gearbeitet habe. Damals wurde ich auf David aufmerksam, und es spricht für seine Umtriebigkeit, dass später ganz unabhängig davon Bekannte von mir Auftritte von ihm in Heidelberg organisiert haben.
Nun, David hat jetzt einen Blogpost geschrieben, der mir in vielerlei Hinsicht aus der Seele spricht: Confessions of an Ecumenical Leftist. Wer hinreichend gut Englisch kann und sich für linke Politik interessiert, sollte das, finde ich, lesen.
Zitiert in: Zur Erinnerung an Erich Mühsam, ermordet vor 90 Jahren