Beim Fegen heute morgen habe ich die DLF-Hintergrund-Sendung vom 26.6. über die Verschiebung vor allem westlicher Kriegsführung in private Unternehmen gehört. Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich vielleicht gelegentlich mal auch über „Klarsprache“ schreiben sollte. Wo Antisprache Bedeutung annihiliert, bringt Klarsprache die Dinge auf den Punkt. In diesem Fall:
Derzeit gibt es auf internationaler Ebene zwei Ansätze, das Verhalten privater Gewaltanbieter zu regulieren: Eine Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen bemüht sich schon länger um eine Konvention, die den Einsatz von Militärdienstleistern generell verbieten möchte. [Der andere ist das Montreux-Dokument]
Mensch vergleiche: „privater Gewaltanbieter“ versus „Militärdienstleister“.
Zugegeben, „Gewalt“ ist auch kein besonders klares Wort, es wird ja nun wirklich für alles und jedes eingesetzt, und insofern wäre etwas wie „Mordkommandovermittlung“ vielleicht noch etwas besser. Aber verglichen mit „Dienstleister“ – in dessen Wortfeld sich auch „haushaltsnahe Dienstleistung“ (wozu selbst Menschen in meinem Alter „Perle“ sagen und nicht peinlich finden, dass sie ihre Wohnung nicht selbst staubsaugen können) und „modernes Dienstleistungsunternehmen“ (so sah sich das Heidelberger Studierendenwerk) tummeln – doch von beeindruckender Deutlichkeit.