Ich bilde mir ja ein, dass ich eine gewisse Sensibilität für Antisprache habe, also Wörtern und Fomulierungen, die Bedeutung annihiliern statt transportieren. Aber das schöne Interview mit Dirk Schneidemesser vom IASS in der taz von heute hat mich eines Besseren belehrt. Dass „parken“ eine rücksichtslose Okkupation öffentlichen Raumes verschleiert, „Unfall“ völlig gegen die Realität so tut, als sei Verkehrsgewalt (Schneidemessers Terminologie) Ausnahme und nicht Regel und „gesperrt“ bei einer Straße, die gerade für die Nutzung durch Menschen geöffnet wurde, komplett sinnwidrig ist: Das alles ist mir erst beim Lesen des Interviews klar geworden.
Das ist für einen passionierten Autofeind und Antisprach-Beobachter wie mich schon ziemlich peinlich.
Da hilft traditionell nur eins: öffentliche Selbstkritik!